Aufgewachsen zu einer Zeit als man bestenfalls bei Nachbarn fernsehen konnte - dafür das Radio noch ein "magisches Auge" hatte - verdanke ich mein Weltbild dem Sammeln von Briefmarken und Sanellabildern. Die 50er Jahre, das sind für mich meine Sanella-Alben.
Mit Afrika fing es an: Wie die Weißen Väter als Missionare im Belgisch Kongo Salzbrocken an die dankbar aufblickenden „Urwaldzwerge" verteilen, das werde ich wohl nie vergessen, denn viele, viele Male hielt ich dieses Sanella-Bild in der Hand, bevor ich mir das vollständige Afrikaalbum zusammengesammelt und getauscht hatte. Das Einkaufen übernahm ich gern, weil ich dann selbst darauf achten konnte, dass ich beim Kaufmann - einem richtigen Kaufmann mit Abwiegen und Eintüten - Bilder bekam, die ich nicht schon doppelt oder dreifach hatte.
Mit welchem Interesse las ich die Legende auf der Rückseite der Bilder, so daß ich große Textstücke des Albums bereits auswendig konnte, als es endlich gegen Einsendung von 2 DM in Briefmarken angefordert werden konnte. Auf Afrika folgte dann Südamerika, nein, ein Sammler ist genau: „Mittel- und Südamerika", „China-Tibet-Japan" und „Australien-Neuseeland". Solange mein Weltbild nicht komplett war, verpflichtete ich alle Familienmitglieder auf Markentreue, versteht sich. Ergänzt wurde mein Margarine- und Briefmarken-Weltbild später durch nachmittägliche Kurzwellentrips rund um die Radioskala. Beim BBC-Worldservice schulte ich - wie ich heute weiß - trotz des gelegentlichen Pfeifens und Knackens mein Hörverstehen, damals faszinierte mich aber ebenso der Zugang zur großen weiten Welt, denn der Weg zu BBC-London führte über Radio Moskau und manch anderen exotischen Sender.
Mit Afrika fing es an: Wie die Weißen Väter als Missionare im Belgisch Kongo Salzbrocken an die dankbar aufblickenden „Urwaldzwerge" verteilen, das werde ich wohl nie vergessen, denn viele, viele Male hielt ich dieses Sanella-Bild in der Hand, bevor ich mir das vollständige Afrikaalbum zusammengesammelt und getauscht hatte. Das Einkaufen übernahm ich gern, weil ich dann selbst darauf achten konnte, dass ich beim Kaufmann - einem richtigen Kaufmann mit Abwiegen und Eintüten - Bilder bekam, die ich nicht schon doppelt oder dreifach hatte.
Mit welchem Interesse las ich die Legende auf der Rückseite der Bilder, so daß ich große Textstücke des Albums bereits auswendig konnte, als es endlich gegen Einsendung von 2 DM in Briefmarken angefordert werden konnte. Auf Afrika folgte dann Südamerika, nein, ein Sammler ist genau: „Mittel- und Südamerika", „China-Tibet-Japan" und „Australien-Neuseeland". Solange mein Weltbild nicht komplett war, verpflichtete ich alle Familienmitglieder auf Markentreue, versteht sich. Ergänzt wurde mein Margarine- und Briefmarken-Weltbild später durch nachmittägliche Kurzwellentrips rund um die Radioskala. Beim BBC-Worldservice schulte ich - wie ich heute weiß - trotz des gelegentlichen Pfeifens und Knackens mein Hörverstehen, damals faszinierte mich aber ebenso der Zugang zur großen weiten Welt, denn der Weg zu BBC-London führte über Radio Moskau und manch anderen exotischen Sender.
4 Kommentare:
Sehr interessanter Blog (der oder das?). Wir sind ja eher mit Fußballer-Sammelbildchen von Duplo aufgewachsen. Für Weltbilder war da wohl schon das Fernsehen zuständig.
sehr schön, wenn auch etwas trist, dieses dunkle layout des ghana-blogs. dabei soll der "schwarze" kontinent doch sehr bunt sein. vielleicht findest du da in accra ein paar anregungen fürs design. nur schade, dass das sanellabild, dass du am anfang beschreibst fehlt.
Schade, diese Sanellabildchen habe ich nie kennen gelernt. Muss damit zusammenhängen, dass meine Mutter Margerine gehasst hat. Um so schöner, dass ich nun in den Genuss der Bildchen komme. Mein Afrikabild war mehr von Akim und Tarzan geprägt, wahrscheinlich war das deinem ähnlich.
Alles Gute für deinen Aufenthalt.
ich kann deinem Afrikabild aus den 50er Jahren nur zustimmen. Würde allerdings sogar noch behaupten, dass das Afrikabild von heute von vielen Jugendlichen leider durchaus dem "Sarottimohrbild" noch entspricht - aufgrund meiner schulischen Erfahrungen (Afrikaprojekt)
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