Donnerstag, 20. Dezember 2007

Das Rentier als Wappentier der Globalisierung?

















Dass Rentiere, den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen, wird zum ersten Mal in dem Gedicht “A Visit from St. Nicholas” (auch bekannt als "The Night Before Christmas") schriftlich erwähnt. Als Autor gilt Clemente Moore. Das 1823 veröffentlichte Gedicht hat das amerikanische Bild von Santa Claus, angefangen von seiner äußerlichen Erscheinung über den Zeitpunkt seines Erscheinens bis zur Art seines Transportmittels und der Anzahl der Rentiere geprägt.
Der Grund, warum Moore, den Weihnachtsmann mit dem Rentierschlitten kommen lässt, könnte darin liegen, dass Moore als Professor für ostasiatische Sprachen eine Legende der Korjaken in sein Weihnachtsgedicht eingebaut hat:
“Einige nordostsibirische Stämme (die Korjaken, Tschuktschen und Kamtschadalen) verehrten den großen Rentiergeist. Mithilfe von Fliegenpilzen, die als Sud oder in getrocknetem Zustand verzehrt wurden, konnten die Schamanen Kontakt mit diesem Geist aufnehmen. Ein polnischer Kriegsgefangener schilderte 1658 diese Gewohnheit: "(...) Sie essen gewisse Pilze, die wie Fliegenpilze aussehen und davon werden sie schlimmer betrunken als von Wodka, aber für sie ist das das schönste Bankett." Von den halluzinogenen Pilzen berauscht, "schwebte" der Schamane durch das Rauchabzugsloch seiner Hütte in die Welt der Rentiergeister, aus der er Tänze, Geschichten und Lieder als "Geschenke" für sein Volk mitbrachte. Ersetzt man nun den Rauchabzug durch einen Kamin und die Lieder und Tänze durch Barbie und Playmobil, ist man schon ziemlich nah dran am Weihnachtsmann.“

http://www.g-o.de/dossier-detail-196-10.html




Keine Kommentare: