Wenn es heiß ist und man ständig schwitzt, hat man Durst und man muss trinken. Bis vor ca. 10 Jahren schöpften Wasserverkäuferinnen und –verkäufer das Wasser mit einer Tasse aus ihren Eimern. Dann wurde diese Praxis aus hygienischen Gründen verboten. Seitdem darf Wasser auf der Straße nur noch in Plastikbeuteln, in so genannten „Sachets“ (frz. = Sack) verkauft werden. Wer einigermaßen sicher sein will, dass das abgefüllte Wasser auch den hygienischen Anforderungen entspricht, hält sich dabei an „Markenwasser“ („Don’t Say Water, Say Voltic“). Damit ist vielleicht der Hygiene, aber nicht der Umwelt insgesamt gedient. Wenn man sich ein Sachet gekauft hat, beißt man eine Ecke ab, trinkt das Wasser und wirft den leeren Plastikbeutel irgendwo in die Gegend. Und so sieht die Gegend dann aus. Überall liegen leere Plastikbeutel herum. Wenn man sie nicht sieht, riecht man sie, denn dort, wo der Müll zusammengekehrt wird, wird er zumeist an Ort und Stelle verbrannt. Zwar gibt es z. B. in der Industriestadt Tema ein Recyclinganlage, doch diese ist nur zu 30% ausgelastet. Während Ghanas Städte in Plastikmüll ertrinken, importiert man daher, um die Produktionskapazität auszulasten, Müll aus Nigeria. Ob Schulprojekte, die mit dem Ziel gestartet wurden,„to educate and encourage schoolchildren to adopt the culture of recycling“, Abhilfe schaffen werden, bleibt fraglich. Ganz offensichtlich gibt es bisher keine ausreichenden finanziellen Anreize zum gezielten Sammeln von Platikmüll (vgl. Daily Graphic vom 06.12.07, S. 45 )
Ghana lässt sich aber nicht auf Probleme mit Plastikmüll reduzieren, wie Impressionen aus der Boomtown Accra deutlich machen.
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