Mittwoch, 14. November 2007

Präsident Mugabe und der Westen – aus der Sicht eines Ghanaers



Wenn in deutschen Medien von Mugabe und Zimbabwe die Rede ist, dann wird darauf verwiesen, dass er sein Land politisch und wirtschaft isoliert habe. Wirtschaftlich habe er sein Land vor allem durch die 1992 in Kraft getretene Bodenreform, bei der 5 Millionen Hektar Land im Besitz weißer Siedler entschädigungslos an schwarze Farmer verteilt werden sollten, ruiniert. 2ooo wäre es zur illegalen Besetzung von mehr als 1000 Farmen gekommen. Breiten Raum nimmt die Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen und Repressalien gegen kritische Medien und die unabhängige Justiz sowie über die manipulierten Präsidentschaftswahlen von 2002 ein.

Eine andere Sicht auf die Situation Zimbabwes und die Rolle Mugabes findet man in einem redaktionellen Beitrag, der unter der Überschrift „President Robert Mugabe, the lone voice crying in the bush“ am 14.11.2007 in der Tageszeitung Daily Graphic erschien.

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes seien eine Folge der illegalen Sanktionen, die die USA und Großbritannien gegen das Land verhängt haben. Es sei ein Problem aller afrikanischen Länder, wenn ein afrikanisches nach über 100 Jahren Unterdrückung daran gehindert werde, seine Unabhängigkeit ernsthaft durchzusetzen. Die 53 Mitglieder der Afrikanischen Union würden einfach zusehen, wie Zimbabwe im Würgegriff der westlichen Staaten ersticke. Dabei sah abzusehen, dass Namibia, Südafrika oder auch Mozambique – also Staaten, in den ebenfalls noch bis zu 80 % des Landes im Besitz der weißen Minderheit seien – als nächste unter westlichen Druck gerieten.

Die verhängten Sanktionen stünden in keinem Verhältnis zu dem Vorwurf von Menschrechtsverletzungen. Es gäbe genug Länder in der Welt, deren Menschenrechtsbilanz schlechter als die Zimbabwes aussehe. Man müsse sich nur den „Human Rights Watch’s World Report 2007“ ansehen. Warum gebe es nur Druck auf Mugabe und nicht alle die anderen Länder, in denen ebenfalls die Opposition unterdrückt und Wahlen manipuliert würden. Die Antwort läge auf der Hand. Der Westen wolle Mugabe stürzen, weil er dabei sei, wirtschaftliche Dominanz der weißen Minderheit in seinem Land zu beseitigen. Wenn es tatsächlich um Wahlbetrug ginge, wo bleiben dann die Sanktionen gegen Nigeria, einen der größten Erdölproduzenten der Welt? Die Wahlen dort, hätten nach übereinstimmender Meinung aller Beobachter, nicht demokratischen Regeln entsprochen. Der Nigerianische Präsident würde aber auf den G8-Treffen von den westlichen Staatsoberhäuptern hofiert. In Wirklichkeit gehe es nicht um Demokratie, Menschenrechtsverletzungen, Pressefreiheit usw., sondern letztlich nur um das Schicksal der weißen Farmer in Zimbabwe.

Es sei höchste Zeit, dass die Afrikanische Union sich geschlossen auf die Seite Mugabe stelle: „Zimbabwe is a test case for all the independence states in Africa most of whom are celebrating their 40th and 50th birth dates. So let us show the imperialist and neo-colonialist that the days of cololialism are gone for good and any attempt to recolonise any part of Africa shall fail and fail woefully. With this the West would show respect to Africa and be les arrogant in its dealings with our continent and people.”

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